Wissenswertes über den hl. Bischof von Myra

Der heilige Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. In der katholischen Kirche wird er häufig als „Nothelfer“ angerufen. Die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als „Wundertäter“. Von der historischen Person gilt nur als sicher, dass er Bischof von Myra war, das an der heute türkischen Mittelmeerküste liegt. Wahrscheinlich lebte er im vierten Jahrhundert. Seine in Myra schon früh einsetzende Verehrung war von der Erinnerung an seine Güte bestimmt. Der Überlieferung nach soll er nach dem Tod seiner Eltern seinen gesamten Reichtum an Arme und Menschen in Not verschenkt haben.
Um den Heiligen Nikolaus als Freund der Kinder und Schutzheiligen der Schiffer und Kaufleute ranken sich zahlreiche Legenden, deren historische Ursprünge allerdings bei anderen Heiligen gleichen Namens liegen. So soll in Myra einmal große Hungersnot geherrscht haben. Als eines Tages ein mit Korn beladenes Schiff im Hafen anlegte, bat Bischof Nikolaus die Seeleute um nur 100 Scheffel Korn von jedem Schiff für die Hungernden. Die Seeleute weigerten sich, da das Korn abgewogen war und sie es abliefern mußten. Auf die verzweifelten Bitten Nikolaus hin gaben sie aber schließlich nach und schenkten Nikolaus das Getreide. Als die Seeleute später ihre Ladung bei den Kornspeichern des Kaisers abluden, fehlte ihnen kein einziges Gramm.
Nach einer anderen Erzählung erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Er gilt deswegen auch als Patron der Schüler. Im Mittelalter wählten Klosterschüler am Vorabend des Nikolausfestes einen „Kinderbischof“. Dieser „Bischof“, bekleidet mit einer Mitra und mit den Gewändern eines Bischofs, „visitierte“ die Klosterschule beschenkte die Schüler mit Süßigkeiten.

Zur Erinnerung an den guten Bischof von Myra stellen die Kinder noch heute am Vorabend des Nikolaustages ihre Schuhe vor die Tür, die über Nacht mit Süßigkeiten gefüllt werden. In manchen Familien ist es Brauch, dass ein Freund oder Verwandter als Nikolaus auftritt und von den guten oder nicht so guten Taten der Kinder berichtet.
Früher wurde Nikolaus bei seinen Besuchen oft von seinem Diener „Knecht Ruprecht“ begleitet. Knecht Ruprecht symbolisiert das „Böse“(Teufel) in der Welt, das aber nicht über das Gute siegen wird. Außerdem diente Knecht Ruprecht dazu, die „bösen“ Kinder zu bestrafen, z. B. durch einen Streich mit der Rute.
Von Nikolaus mit der Rute berührt zu werden galt ursprünglich aber nicht als Strafe sondern als Segensgeste: die Rute als der lebendige Zweig der bei einer Berührung Fruchtbarkeit verheißt. Diese Segensgeste wurde dann als Bestrafung mißbraucht.
Der „Weihnachtsmann“ mit weißem Bart und rotem Gewand, geht auf den niederländischen „Sinterklaas“ zurück. Um die Jahrhundertwende sorgte die Firma Coca Cola in ihrer Werbung dafür, dass dieses „Outfit“ zum weltweit bekannten Bild vom Nikolaus wurde.

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